Verifizierung des Product Environmental Footprint (PEF) | Bureau Veritas
Quantifizierung und Kommunikation der Umweltleistung von Produkten
Die Europäische Kommission hat die Methoden Product Environmental Footprint (PEF) und Organisation Environmental Footprint (OEF) als gemeinsame Methode zur Messung der Umweltleistung vorgeschlagen (EU-Kommissionsempfehlung 2021/2279). PEF und OEF sind die von der EU empfohlenen, auf Lebenszyklusanalysen (LCA) basierenden Methoden, um die Umweltauswirkungen von Produkten (Waren oder Dienstleistungen) und Organisationen zu quantifizieren und kommunizieren. Der Ansatz basiert auf Studien des Typs LCA (Life Cycle Assessment) und zielt darauf ab, öffentlichen sowie privaten Organisationen eine Methode zur Verfügung zu stellen, die die Quantifizierung der Umweltleistung durch die Verwendung einer Reihe von empfohlenen Umweltindikatoren (Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch, Ressourceneffizienz usw.) ermöglicht. Diese können, wenn sie durch eine dritte Partei wie Bureau Veritas verifiziert wurden, in der Kommunikation mit Interessengruppen verwendet werden.
Bureau Veritas unterstützt Sie bei der Verifizierung Ihres Product Environmental Footprint (PEF), indem wir PEF-Review durchführen und dabei überprüfen, ob die Ihre Informationen und Dokumente zur Quantifizierung des PEF Ihrer Produkte den Richtlinien der Europäischen Kommission entsprechen.
Der Product Environmental Footprint kurz erklärt
Aufgrund des bislang fehlenden gemeinsamen Regelwerks für die Zertifizierung von grünen Produkten auf dem europäischen Markt hat die Europäischen Kommission den Product Environmental Footprint (PEF) ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die sich die Förderung der Produktion und des Verkaufs von „grünen“ Produkten in der EU zum Ziel gesetzt hat. Als PEF werden die allgemeinen Anforderungen an die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks von Produkten innerhalb einer Produktkategorie bezeichnet. Die gängigen Methoden zur Messung der Umweltleistung im Lebenszyklus für PEF und OEF wurden in der Empfehlung der Kommission 2021/2279 aufgenommen, die im Dezember 2021 veröffentlicht wurde.
Für einige Produktgruppen wurden bereits detaillierte Berechnungsregeln entwickelt, sogenannte PEFCR (Product Environmental Footprint Category Rule). Für andere liegen aktuell noch keine Berechnungsregeln vor. Liegen keine spezifischen Kategorieregeln für das Produkt vor, wird der ökologische Fußabdruck aktuell anhand der allgemeinen Anforderungen des EU-PEF ermittelt. Der PEF soll in der EU-Gesetzgebung jedoch langfristig eine zentrale Rolle spielen (z. B. Green Deal, SPI, CEAP, Green on assessing the environmental footprint of food purchases, Claims usw.).
Mit Hilfe der PEF-Methode könnten Unternehmen ihre Produkte als zertifizierte „grüne“ Produkte deklarieren und somit Verbraucherinnen und Verbrauchern die Orientierung am Markt erleichtern sowie eine höhere Vergleichbarkeit innerhalb einer Produktkategorie gewährleisten.
Die PEF-Verifizierung mit Bureau Veritas
Für die Verifizierung des Product Environmental Footprint (PEF) werden folgende Schritte durchlaufen:
- Vorläufige Überprüfung der bereitgestellten Dokumente
- Überprüfung vor Ort beim Kunden
- Ausstellung der Verifizierungserklärung und eines zusammenfassenden Anhangs
Die Vorteile einer PEF-Verifizierung
Durch die Anwendung von PEF-Analysen profitieren Sie von zahlreichen Vorteilen:
- Identifizierung von Möglichkeiten zur Prozessoptimierung entlang des Lebenszyklus eines Produkts oder entlang der gesamten Lieferkette eines Unternehmens
- Informationsgewinnung zur Unterstützung des Ökodesigns eines Produkts, um die Umweltauswirkungen während seines gesamten Lebenszyklus zu verringern
- Zuverlässige und vollständige Kommunikation der Umweltleistung eines Produkts oder einer Organisation an alle interessierten Kreise
- Steigerung der Glaubwürdigkeit von Produkten durch die unabhängige Zertifizierung durch eine dritte Partei wie Bureau Veritas
- Stärkung der Wettbewerbsposition durch eine verbesserte Vergleichbarkeit innerhalb einer Produktkategorie
- Möglichkeit des Zugangs zu Programmen oder Anreizen, die die Quantifizierung der Umweltleistung während des gesamten Lebenszyklus erfordern
Häufig gestellte Fragen
-
Was ist eine Ökobilanz?
Die Ökobilanz ist eine auf den Normen ISO 14040 und ISO 14044 basierende Methode zur Bewertung und Analyse der Umweltauswirkungen und des Ressourcenverbrauchs während des Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen. Dabei werden verschiedene Schritte durchlaufen:
- Zieldefinition und Scoping:
Die Betrachtung des gesamten Produktsystem kann sehr umfangreich sein. Aus diesem Grund wird zu Beginn der Analyse der Überprüfungszweck festgesetzt und zu untersuchende Parameter vorab definiert. Um einen Vergleich zu ermöglichen, wird die Funktion des Produktes und eine funktionale Einheit (FU) für die Berechnung definiert. - Datenerhebung:
Anschließend werden die zu überprüfenden Daten von allen (Unter-) Auftragnehmern gesammelt. Auch Daten von Bureau Veritas fließen in diesen Prozess mit ein. - Berechnung:
Diese Phase der Lebenszyklus-Bewertung zielt darauf ab, das Ausmaß basierend auf die funktionelle Einheit und die Bedeutung der potenziellen Umweltauswirkungen eines Produktsystems unter Verwendung von Kategorien und Indikatoren während des gesamten Lebenszyklus zu verstehen und zu bewerten. - Berichterstattung:
Der Bericht umfasst die Identifizierung der wesentlichen Aspekte basierend auf den Ergebnissen der LCI- und LCIA-Phasen der Ökobilanz, die Bewertung unter Berücksichtigung von Vollständigkeits-, Sensitivitäts- und Konsistenzprüfungen und das Ableiten von Schlussfolgerungen, Aufzeigen von Einschränkungen und Formulieren von Empfehlungen
- Zieldefinition und Scoping:
-
Ist es in Europa vorgeschrieben, eine Lebenszyklusanalyse (LCA) gemäß der PEF-Methodik zu deklarieren oder Produkte als umweltfreundlich zu kennzeichnen?
Nein, es ist nicht verpflichtend, nach der PEF-Methodik (Product Environmental Footprint) in Europa eine Lebenszyklusanalyse (LCA) durchzuführen oder grüne Produkte zu deklarieren. Die PEF-Methodik ist eine von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Methode zur Messung der Umweltleistung, um eine einheitliche Grundlage für Umweltinformationen zu schaffen und die Vergleichbarkeit zwischen Produkten und Organisationen zu erleichtern.
Die Europäische Kommission hat in ihrer Empfehlung 2021/2279 die PEF- und OEF-Methoden als standardisierte Ansätze empfohlen, um die Umweltauswirkungen von Produkten und Organisationen zu messen. Dies ist jedoch keine verbindliche Anforderung, sondern eher eine Richtlinie, die darauf abzielt, eine gemeinsame Basis für Umweltbewertungen zu schaffen und eine nachhaltigere Wirtschaft zu fördern.
Unternehmen können freiwillig die PEF-Methodik oder andere Methoden für die Lebenszyklusanalyse verwenden, um Umweltinformationen über ihre Produkte oder Dienstleistungen bereitzustellen. Dies kann ihnen helfen, auf dem Markt transparent und glaubwürdig zu agieren, den Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden oder an grünen Beschaffungsprogrammen teilzunehmen.
-
Welche sind die Vorteile nach PEF-Methodik ein LCA durchzuführen?
Die Durchführung einer Lebenszyklusanalyse (LCA) nach der Product Environmental Footprint (PEF)-Methodik bietet mehrere Vorteile:
- Standardisierung und Vergleichbarkeit:
Die PEF-Methodik bietet einen einheitlichen Rahmen für die Bewertung der Umweltauswirkungen von Produkten und Organisationen. Dies erleichtert den Vergleich zwischen verschiedenen Produkten oder Branchen und gewährleistet Konsistenz in der Bewertung. - Umfassende Bewertung:
PEF betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung. Dies ermöglicht eine umfassende Analyse der Umweltauswirkungen und stellt sicher, dass keine wichtigen Aspekte übersehen werden. - Anerkennung und Glaubwürdigkeit:
Da die PEF-Methodik von der Europäischen Kommission empfohlen wird, kann die Durchführung einer LCA nach diesem Standard das Vertrauen von Kunden, Investoren und anderen Stakeholdern stärken. Die Methodik ist zudem in verschiedenen europäischen Umweltrichtlinien anerkannt. - Transparenz und Kommunikation:
PEF-LCAs bieten eine transparente Darstellung der Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Organisation. Diese Transparenz kann dazu beitragen, Umweltinformationen besser an Kunden und Geschäftspartner zu kommunizieren und die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. - Unterstützung von Nachhaltigkeitsinitiativen:
Eine LCA nach der PEF-Methodik kann Unternehmen helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen, indem sie datenbasierte Informationen zur Umweltleistung liefern. Diese Informationen können auch dazu genutzt werden, Strategien zur Reduzierung der Umweltauswirkungen zu entwickeln. - Förderung des Nachhaltigkeitsmarketings:
Mit einer PEF-basierten LCA können Unternehmen ihre umweltfreundlichen Praktiken besser vermarkten. Dies kann ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie sich als umweltbewusst und nachhaltig positionieren. - Unterstützung von Regulierungs- und Beschaffungsanforderungen:
Die PEF-Methodik kann dazu beitragen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und die Teilnahme an grünen Beschaffungsprogrammen zu erleichtern. Da die Methode von der Europäischen Kommission empfohlen wird, kann sie in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
- Standardisierung und Vergleichbarkeit:
Weitere Informationen zu unseren Services finden Sie auf unserer Übersichtsseite für den Bereich Carbon Footprint.